Dienstag, 25. September 2012

Motivation

„Wenn ich an den Start gehe, fühle ich, dass ich es geschafft habe – all die harte Arbeit und das anstrengende Training sind vorbei. Der Wettkampf ist der vergnügliche Teil des Ganzen.“

Dieses Zitat hat mir eine Freundin als Aufmunterung geschickt, um die langen und anstrengenden Einheiten durchzustehen und ich finde, das paßt: ein ironman wird nicht zwischen der Start- und Ziellinie eines Rennens gemacht, unter Applaus und Jubel, sondern in der langen Zeit davor, alleine auf dem Rad nach 150km im vollen Wind auf dem Rheindamm bei Ketsch, oder bei km 25 von 32 bei meinem langen Lauf an einem schönen warmen Sonntag, wenn man jetzt doch eigentlich ganz gemütlich frühstücken könnte, oder -für mich fast am schlimmsten - ins mir immer zu kalte Wasser zu springen und genau zu wissen: 3,5km liegen vor Dir...

Ich wünsche mir eigentlich nur, dass all die Disziplin und Willenshärte, die ich jetzt nochmal aufgebracht habe, mir irgendwo auf der Strecke in Hawaii helfen werden, wenn ein kleines Stimmchen in meinem Kopf mir beginnt zuzuflüstern, dass es eigentlich gar keine Lust mehr hat!! ;-)

Genug philosophiert, hier die Zahlen: die letzte Woche war lang, aber ruhig: 10km schwimmen, 72km laufen und 300km Rad.

Kann sich sehen lassen, oder?

Nur noch eine Woche, dann gehts endlich ans Tapern, Packen und Reisen! Yippiehyeah!



Montag, 17. September 2012

Gewitterwolken und Sonnenschein

Das mag mir wohl keiner so recht glauben, aber so langsam geht mir etwas die Puste aus, nach fast einem Jahr pausenlos Training, einigen Wettkämpfen und nur einigen ganz wenigen Tagen RUHE....ausgerechnet jetzt! Eigentlich sollte ich bei diesem schönen Wetter wohl hochmotiviert durch die Gegend schwimmen, radeln und laufen, aber irgendwie wirds langsam echt hart. Vor allem für den Kopf, die Beine machen unter Zwang schon noch, was ich von ihnen will....Naja, drei Wochen habe ich noch, heute kam die neue Triathlon Zeitschrift, und seinen Namen unter den deutschen Startern gedruckt zu sehen, läßt einem das Herz schon höher schlagen...nicht gerade vor Zuversicht, aber doch vor Aufregung!! ;-)

Die letzte Woche war wieder lang und hart, mit 9,7km schwimmen, 300km Radfahren und 74km Laufen. Am Dienstag bin ich bei aufkommenden Gewitter 5 x 3000m Intervalle im Neuenheimer Feld gelaufen. Da wird man von ganz alleine schnell, wenn es hinter einem bedrohlich blitzt und donnert, der Wind bläst und der Regenguss einen schließlich mit aller Macht einholt! Der Rest der Woche verlief wetter-friedlich, wenngleich ich immer wieder zu warm angezogen war, den 31km Lauf habe ich gut überstanden, ebenso eine monsterlage Radtour am Sonntag mit 168km, die ich nur überlebt habe, weil ich unterwegs eine Tankstelle leergekauft habe - was so ein ernährungstechnisch völlig wertloser Schokoladenriegel doch gut tun kann!

Alleine radeln ist echt doof, mag nicht jemand die nächsten beiden Wochenenden mitkommen, wenigstens für ein Teilstück? Freiwillige vor! :-)

Na dann, mal auf in eine Entlastungswoche, von den Lauftrainern nach längerer Diskussion verordnet, freue mich auf lange, aber RUHIGE Einheiten....

Montag, 10. September 2012

Beine hoch!

Der Urlaub ist rum und mir bleiben bis zum Abflug am 7.10. noch genau fünf Wochen, die letzten 10 Tage werden für das Tapern draufgehen, also müssen in den ersten beiden Septemberwochen viele km gesammelt werden, um dann nochmal zwei Wochen lang Tempo zu machen....so der Plan.

Gesagt, getan! Es ist Sonntag abend, die erste anstrengende Woche ist rum! 11km Schwimmen, 240km Rad und 42km (war eigentlich nicht genug, hatte aber nicht mehr Zeit) laufen und als krönender Abschluß eine Sprintdistanz am Sonntag beim Heidelberger Mannschaftstriathlon. 400m Schwimmen - 18km Rad - 4km Laufen, bei strahlendem Sonnenschein und viel Laune, entspannter Stimmung...hier fragt man sich nicht gegenseitig: "und? was hast Du dieses Jahr an Rennen gemacht?", sondern ganz schlicht: "und? machst Du Triathlon?" Das hat mir gefallen, nach dem ganzen Geprotze bei den Ironman-Rennen....


Zur fünftschnellsten Gesamt-Damen Zeit hats auch gelangt, bei den reinen Damen-Staffeln sogar zur schnellsten!!! Die Unterteilung finde ich sehr sinnvoll, weil es in in den Damen-Staffeln ja keine schnellen Radler-Männer gibt, in deren Windschatten man sich hängen könnte...;-)

Fazit: ein ehrliches Arbeitsergebnis in 59:48min - und morgen gehts weiter!

Dienstag, 4. September 2012

Breisgau Triathlon Mitteldistanz 19.08.2012

Lange habe ich mit mir gehadert, ob ich diesen Wettkampf überhaupt machen sollte, nachdem sich meine Saison-Planung nun doch grundlegend geändert hat :-) , und ich in den ersten Wochen nach Frankfurt doch ziemlich lustlos vor mich hintrainiert habe....aber da unser Urlaub schon nach diesem Termin geplant war, wollte ich doch nicht kneifen und bin also am 18.08. mit gepackten Taschen ins heiße Malterdingen abgefahren, ein schnuckliges Nest nördlich von Freiburg. Die Wettervorhersage versprach den heißesten Tag des Jahres - also eine prima Einstimmung auf Hawaii...zunächst habe ich am Samstag noch den Müllersee inspiziert und bin auch darin geschwommen, es war sofort klar, dass dies mein erster neofreier Wettkampf werden würde: klares aber ordentlich warmes Wasser, bestimmt über 23°!

Und so kam es auch: am nächsten Morgen stürzte ich mich mit 30 Frauen und 270 Männern morgens um 10Uhr in die Fluten - und das sollte mit Abstand die frischeste halbe Stunde des Tages werden! Ein sehr netter und übersichtlicher Wettkampf, sehr entspannt, das war ich dann allerdings nicht mehr, als ich nach einem doch recht anstrengenden Schwimmen aus dem Wasser kam: ein Blick auf die Uhr bestätigte mir eine Schwimmzeit von 38min auf 2km....mann, war ich genervt, war ich wirklich so langsam, nur weil ich ohne Neo geschwommen war? Hinterher stellte sich heraus, dass es doch ganz okay war als Zeit, die Strecke nicht korrekt vermessen, aber in dem Moment...mit viel Grummeln und Hadern machte ich mich auf die Radstrecke, die ersten 7km flach nach Malterdingen.

Ich hatte mir extra mein Rennrad wieder zusammengebaut, um mit einer Kompaktkurbel den Höhenmetern begegnen zu können...war aber überhaupt nicht zufrieden damit: Es ging zwar prima die steilen Berge hoch (3 Runden mit jeweils 350HM, davon 200HM auf 5km), aber runter ist mit dem Ding einfach kein Druck zu machen, und auch auf den flachen Teilstücken fehlte mir entschieden mein Cervelo P3, um ein bisschen zu fliegen.....ab der zweiten Runde der landschaftlich sehr schönen Runde gings zwar etwas besser, aber dann kam die Hitze....und wie! Ich habe begonnen, mir regelmäßig den Nacken und die Schultern mit Wasser zu begießen, um wenigstens für ein paar Minuten Frische zu spüren....war eine gute Übung, in voller Fahrt, ständig Wasserflaschen an den Verpflegungsstationen auszutauschen....erst eine in den Mund, dann eine neue aufnehmen, am Ende die leere wegwerfen....

Zwei Damen habe ich noch eingesammelt, keine hat mich überholt, ist ein doofes Gefühl, wenn man nicht weiß, wo man ist. Aufgrund der Schwimmzeit nahm ich aber an, dass der Großteil uneinholbar vor mir war....

Mit einer mittelmäßigen Zeit von 2:41:48 kam ich dann in die Wechselzone auf dem heißen Marktplatz von Malterdingen und dann auf die Laufstrecke.....also, ich würde sagen, der Heidelberger Halbmarathon ist ein Kinderspiel dagegen, naja, gefühlt jedenfalls. Die ersten drei km geht es "flach" oder was man als Freiburger unter "flach" versteht, in die Weinberge, die Luft stand vor Hitze, die Füße wollten sich nicht so recht vom Boden abheben. Dann kam die zweite Runde von 7km, und da gehts den Berg hoch wie bei einem echten Berglauf, wow, eine Wand zum Erklimmen, zum Glück im Schatten, aber laufen konnte man das nicht wirklich mehr nennen, eher zaghaftes den Berg-Hochtrippeln...die ersten begannen mit dem Gehen...oben in den Weinbergen dann eine fiese Schotterpiste und weiter gehts fröhlich rauf und runter und zurück in den Ort....achja, und dann das Ganze natürlich wieder von vorne, 2 mal insgesamt...mittlerweile war man in eine Art Delirium verfallen, man stierte auf den Boden, wartete lediglich auf die Wasserstellen alle 2,5km (bei solchen Temperaturen eigentlich fast ein bisschen zu wenig), und lernte schnell, die maximale Menge Wasser abzugreifen, ohne stehenzubleiben...vier Becher, zwei komplett austrinken, zwei über den Kopf und dann noch zwei neue Schwämme...inzwischen quatschten meine Schuhe bei jedem Schritt und wäre da nicht ein freundlicher Zuschauer gewesen, der mir zugerufen hatte, dass ich auf Platz 4 Gesamt wäre, wäre ich wohl schon ein bisschen verzweifelt. So hatte ich etwas, worüber ich nachdenken konnte, und da ich wußte, dass Platz 3 uneinholbar vor mir war, (ich hatte das Führungsrad mit ihr unterwegs gesehen) aber keinen Abstand nach hinten wußte, gab ich alles....mit 1:51:55 war ich dann auch richtig glücklich....

Und es hat sich gelohnt!! Ich bin zwar Gesamt 5. geworden, aber die 6. war nur noch 50sec hinter mir....ha! Glück gehabt!! :-) Strahlender Zieleinlauf und mein erstes Preisgeld von 50Euro, nette Belohnung für einen langen und harten Arbeitstag. Zum 2.Platz  in der AK hats auch gelangt, dafür gabs einen Karbon-Flaschenhalter und für den 2.Platz AK der BaWÜ Meisterschaften noch eine Medaille und ein Handtuch obendrein....

Meine Zeiten:
Swim: 38:16
Bike: 2:41:48
Run: 1:51:55

Gesamt: 5:14:00

Ich kann diesen Wettkampf trotz der Hitze wegen seiner familiären Atmosphäre jedem nur ans Herz legen, hat trotz der Hitze echt viel Spaß gemacht! HAWAII kann kommen!