Mit Schaudern betrachtete ich den Start der Mitteldistanzler - sollte ich lieber gleich wieder nach Hause fahren? Nix da! Angetreten wird! Als Nachmelderin auf der olympischen Distanz wurde ich der letzten Staffelstartgruppe zugeteilt, was ich aber mit einem bettelnden Blick abwenden konnte und so eine Gruppe früher mitdurfte. Das 16° kalte Wasser kam einem geradezu heimelig warm vor, das Schwimmen lief prima bis zum kleinen Landgang - bei den Mitteldistanzlern hatte ich schon beobachtet, dass keine Fahne, kein Schild, kein bunter Bogen den Ausstieg kennzeichnete und so manchen Athleten ins Zögern, sich Verirren oder zum falsch Aussteigen brachte....zum Glück hatte sich inzwischen ein tapferer und permanent winkender Helfer in orangefarbener Warnweste positioniert, so dass man einen Anhaltspunkt am Ufer hatte.
Der erste Wechsel verlief, so gut es eben möglich ist, mit kalten Fingern - die Frage, was zieht man an und was lässt man weg, hatte ich auf Einteiler mit Unterhemd und Armlingen reduziert - auf der Mitteldistanz musste man sich da sicher mehr einpacken, man sah Regenjacken, Westen, Handschuhe....Die Hoffnung lag auf der Sonne, die doch ganz bestimmt alles abtrocknen würde...oder? Weit gefehlt, meinem Plan, die blaurot gefrorenen Beine (Füße spürte man sowieso nicht mehr), den Berg hoch wieder warm zu treten, kam der Plan des Regens entgegen: uns erneut komplett nass zu machen.
Irgendwann mal war dann alles egal: Kopf zwischen die Schultern, im kalten Wind den Berg hinunter, die Vorfreude aufs wärmende Laufen....
Wenn ich doch nur die Abstiegszone rechtzeitig entdeckt hätte - da wollte ich doch unbedingt das von Vanni gelernte Absteigen vom Rad üben und stand plötzlich vor der Linie und einem Helfer - zu spät zum Ausklicken. Nun gut, mit Schuhen runter vom Rad....einen zerwühlten blauen Teppich entlanggestolpert und siehe da: zwei Helfer, die mir das Rad abnahmen!
Und nun kam die größte Herausforderung des Tages: wie sollte ich mit gefühllosen Fingern Socken über gefühllose Füße bekommen? Ein fast unmögliches Unterfangen, für mich jedenfalls....um mich herum rannte alles schon wieder weg und ich saß einfach da. Hilflos.
Irgendwie klappte es dann doch und der 10km Lauf durch Stadt und Park verlief ab km 6, als meine Füße wieder aufgetaut waren, sehr flüssig. Nach beinahe verpasster Abstiegszone verpasste ich ebenso beinahe den Zieleinlauf, weil auch hier nur ein Helfer zur Verfügung stand, der die Aufgabe hatte, die Läuferschar entweder ins Ziel zu leiten oder auf ihre nächste Runde zu schicken. Der Arme...
Hatte ich schon erwähnt, dass die Sonne unseren Lauf freundlich beschien? Endlich wieder warm! Naja, bis nach dem Zieleinlauf, als der nächste Guss den Schotterplatz in eine Matschwüste verwandelte und uns endgültig vom sehr leckeren Buffet vertrieb.
Das mit dem Pendelbus klappte auch nicht so richtig, so dass ein luxuriöses Taxi mich für 25 Euro an den See zurückbrachte...
Alles irgendwie chaotisch und verrückt, eine Herausforderung und hat trotzdem richtig Spaß gemacht! Ein erfolgreicher Einstieg in die Saison....
Ergebnis:
Swim: 00:24:11 Bike: 01:10:26 Run: 46:40 G: 2:26:51 (7.Platz Frauen Overall)
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